In der Logistik zählen PS, Ladekapazität und pünktliche Lieferung. Wir optimieren Routen, kalkulieren Ladeflächen und sorgen dafür, dass die Supply Chain am Laufen bleibt. Doch der Angriff, der dein Unternehmen heute wirklich lahmlegt, kommt nicht mehr mit dem Bolzenschneider, um eine Lagerhalle aufzubrechen. Er kommt leise, digital und oft per E-Mail.In der neuesten Folge unseres LogTech Podcast hatten wir den Cybersicherheitsexperten Dennis-Kenji Kipker vom cyberintelligence.institute zu Gast. Und um es klar zu sagen: Das Gespräch war ein echter Weckruf. Wir müssen in der Logistik dringend über IT-Sicherheit sprechen – und zwar Kla# Dein LKW fährt, aber der Bildschirm bleibt schwarz? Warum Cybersecurity für Logistiker jetzt Chefsache ist.
In der Logistik zählen PS, Ladekapazität und pünktliche Lieferung. Wir optimieren Routen, kalkulieren Ladeflächen und sorgen dafür, dass die Supply Chain am Laufen bleibt. Doch der Angriff, der dein Unternehmen heute wirklich lahmlegt, kommt nicht mehr mit dem Bolzenschneider, um eine Lagerhalle aufzubrechen. Er kommt leise, digital und oft per E-Mail.
In der neuesten Folge unseres LogTech Podcast hatten mein Co-Host Jannik Nonnenkamp und ich den Cybersicherheitsexperten Dennis-Kenji Kipker vom cyberintelligence.institute zu Gast. Und um es klar zu sagen: Das Gespräch war ein echter Weckruf.
Wir müssen in der Logistik dringend über IT-Sicherheit sprechen – und zwar Klartext.
Die Folge hatte diverse „Oh Wow-Momente“ auch für uns als Podcast.
„Wir sind doch gar kein Ziel“ – Ein fataler Irrtum
Hand aufs Herz: Viele von uns in der Branche denken doch, „Cyberangriff? Das betrifft die großen Konzerne, die Banken, vielleicht kritische Infrastruktur. Aber doch nicht meine mittelständische Spedition!“
Dennis hat uns mit einem einfachen Beispiel gezeigt, wie falsch diese Annahme ist. Stell dir ein Autohaus vor, dessen Reifenlager digital verwaltet wird. Ein Cyberangriff legt die Systeme lahm, und plötzlich können tausende eingelagerte Kundenreifen nicht mehr zugeordnet werden. Das Ende vom Lied? Insolvenz.
Das ist Logistik im Kleinformat und zeigt den Pain Point perfekt: Auch wenn deine LKW physisch rollen, hängen deine Buchhaltung, deine Tourenplanung, deine Lagerverwaltung und deine Kundenkommunikation an der IT. Fällt die aus, steht dein Betrieb still – oder schlimmer noch, du verursachst Vertragsstrafen, weil das Band bei deinem Kunden wegen fehlender Teile stillsteht. Just-in-Time wird dann ganz schnell zu Just-in-Chaos.
Die Zeiten, in denen wir uns als reiner Transportdienstleister sehen konnten, sind vorbei. Wir sind ein digitales Glied in einer hochgradig vernetzten Lieferkette. Und das macht uns angreifbar.
Die wahren Gefahren: Es geht nicht um Spionage, es geht um dein Geld
Vergiss das Bild vom staatlich gelenkten Hacker, der gezielt deutsche Logistik-KMUs angreift. Wie Dennis klargestellt hat, ist die Realität oft banaler und brutaler: Es geht um knallhartes, kriminelles Business. Cyberkriminelle suchen sich gezielt Unternehmen aus, die sie für ein "gefundenes Fressen" halten – oft, weil grundlegende Sicherheitsmaßnahmen fehlen.
Das gängigste Szenario ist Ransomware. Deine Daten werden verschlüsselt, und du sollst für die Freigabe zahlen. Aber die Erpressung geht heute oft noch weiter: Die Angreifer drohen zusätzlich damit, deine sensiblen Daten – Kundenlisten, Transportdetails, Kalkulationen – im Darknet zu veröffentlichen. Einmal gezahlt, bist du nicht sicher. Du bist als zahlungswillig markiert. Die Daten haben die Kriminellen ja trotzdem noch. Wenn die Daten einmal weg sind, sind sie weg.
Dein Notfallplan: Was du jetzt sofort tun kannst (ohne 100.000 € auszugeben)
Die gute Nachricht ist: Du musst nicht sofort einen IT-Spezialisten für ein sechsstelliges Jahresgehalt einstellen. Wie Dennis im Podcast betonte, fängt effektive Cybersecurity mit den Basics an, die oft wenig bis gar nichts kosten und sich mit gesundem Menschenverstand umsetzen lassen.
- Mitarbeiter-Schulung ist das A und O: Die beste Technologie nützt nichts, wenn ein Mitarbeiter unbedacht auf einen Phishing-Link klickt. Der Mensch ist und bleibt das größte Einfallstor. Regelmäßige, einfache Schulungen zur Erkennung von verdächtigen E-Mails oder Anrufen (Stichwort: CEO-Fraud) sind die wirkungsvollste Investition.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Ja, es ist ein Klick mehr beim Einloggen. Aber diese 30 Sekunden sind nichts im Vergleich zu Wochen Betriebsausfall. Macht es zum Standard für alle wichtigen Zugänge.
- Echte Backups sind Offline-Backups: Eine Sicherung in der Cloud, die permanent mit deinem Netzwerk verbunden ist, wird bei einem Ransomware-Angriff oft mitverschlüsselt. Die Lösung ist simpel und altbewährt: Regelmäßige Backups auf externen Festplatten, die anschließend vom Netz getrennt und sicher (z. B. im Tresor) aufbewahrt werden.
- Updates sind wie der TÜV für deinen LKW: Du würdest deinen Fuhrpark auch nicht ohne Wartung auf die Straße schicken. Genauso müssen deine IT-Systeme – vom PC im Büro bis zur IP-Kamera auf dem Hof – regelmäßig mit den neuesten Sicherheitsupdates versorgt werden.
Cybersecurity ist Chefsache
Am Ende hat unser Gespräch mit Dennis vor allem eines gezeigt: IT-Sicherheit ist kein reines IT-Thema, es ist eine Führungsaufgabe. Wenn der Chef das Thema nicht ernst nimmt und vorlebt, versickert jede Initiative im Sand. Es geht darum, ein Bewusstsein im gesamten Unternehmen zu schaffen.
Hand aufs Herz: Wie sieht es bei euch aus? Sind diese Basics schon umgesetzt oder ist das Thema noch ein blinder Fleck in eurem Risikomanagement?
Für den kompletten Deep Dive mit allen Details und Beispielen, hör dir die ganze Folge mit Dennis-Kenji Kipker im LogTech Podcast an. Es lohnt sich.
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